Kinder, die aufgrund unzureichender Sorge der Eltern, physischer, psychischer oder sexueller Gewaltanwendungen oder ungünstiger Erziehungsmethoden in ihrer Entwicklung gefährdet sind, fallen verschiedenen Berufsgruppen häufig bereits in einem frühen Gefährdungsstadium auf. Diese Berufsgruppen stehen nicht aufgrund einer festgestellten Auffälligkeit oder Kindswohlgefährdung mit Kindern oder deren Eltern in Kontakt, sondern im Rahmen allgemein genutzter Dienstleistungsangebote.
Praxisinstrumente zur Früherkennung
Diese Berufsgruppen nehmen eine Schlüsselfunktion für die Abwendung einer allfälligen Gefährdung des Kindes und für seine weitere Entwicklung ein. Denn ihre Reaktion entscheidet in vielen Fällen, ob dem Kind der notwendige Schutz oder den Eltern die nötige Unterstützung zur Abwendung der Gefährdung zukommt. Wird eine Reaktion unterlassen, kann sich die Gefährdung intensivieren oder es können Folgeschäden entstehen.
In der Praxis besteht bei diesen Berufsgruppen ein Mangel an Wissen um Entstehung, Risikoeinschätzung und Symptomatik sowie an Orientierungshilfen für das eigene Handeln.
Jeder Leitfaden ist ein praxistaugliches Instrument bestehend aus Fachwissen und methodischen Hinweisen um Gefährdungen von Kindern möglichst früh, richtig und kindesgerecht (d.h. den Bedürfnissen und der Situation des gefährdeten Kindes und seiner Bezugspersonen angemessen) zu erkennen und entsprechende Massnahmen zum Schutz des Kindes einzuleiten.