Kindesschutz auf Reisen
Sexuelle Ausbeutung von Kindern und Jugendlichen als Begleiterscheinung von Reisen und Tourismus stellt ein wachsendes Problem dar. Ferien sind für viele die schönsten Zeiten des Jahres – aber nicht für alle. Neben den vielen positiven Seiten, welche der Tourismus als Wirtschaftssektor und Einnahmequelle für Feriendestinationen bietet, hat dieser auch seine Schattenseiten: Eine ausgelassene Ferienstimmung, die relative Anonymität und der leichte Zugang zu Kindern und Jugendlichen verstärken das Risiko auf sexuelle Ausbeutung. ECPAT Switzerland engagiert sich gegen die sexuelle Ausbeutung von Kindern auf Reisen.
Nicht-wegsehen
2010 haben ECPAT Switzerland und ECPAT Österreich die Kampagne «Don't look away!» entwickelt. Mit der länderübergreifenden Sensibilisierungskampagne sollen Reisende darauf aufmerksam gemacht werden, dass sexueller Missbrauch von Kindern auch im Ausland strafbar ist. Ein weiterer Fokus der Kampagne liegt auf dem Reporting, also der Möglichkeit, sich über eine Plattform an die Polizei zu wenden, wenn Reisende etwas Auffälliges beobachten. 2015 waren an der Kampagne sieben Partnerländer (Schweiz, Österreich, Deutschland, Frankreich, Polen, Luxemburg und die Niederlande) beteiligt, heute sind es mehr als ein Dutzend. Die Initiative sieht in jedem Land eine Kooperation zwischen Behörden, Nichtregierungsorganisationen und dem Tourismussektor vor. Für die Schweiz übernahmen das Staatssekretariat für Wirtschaft SECO und das Bundesamt für Polizei fedpol die staatliche Vertretung.