Kinder sind in der Schweiz zu wenig geschützt. Das habe ich im Rahmen meiner beruflichen Tätigkeit gesehen. Leider wird diese persönliche Beobachtung auch durch die hohe Zahl von physischen und psychischen Kindsmisshandlungen bestätigt. Aufgrund der Erfahrungen anderer Länder weiss man, dass die hohen Fallzahlen durch zwei Massnahmen verringert werden können: Sensibilisierungskampagnen und die Definition einer klaren Rechtsgrundlage. Beide werden aktuell umgesetzt. Einerseits führt Kinderschutz Schweiz eine Sensibilisierungskampagne durch, die die breite Bevölkerung anspricht, und andererseits habe ich zusammen mit meinen Parteikolleginnen und kollegen sowie anderen Parlamentsmitgliedern einen parlamentarischen Vorstoss eingereicht, um das Recht auf eine gewaltfreie Erziehung gesetzlich zu verankern. Die Politik trägt nun die Verantwortung für die Erarbeitung einer klaren Rechtsgrundlage. Die Debatte muss jetzt geführt werden.
Géraldine Marchand-Balet
Mutter von zwei erwachsenen Kindern, CVP-Nationalrätin