Starke Worte von Giulia Zanga
Ich bin eine 26-jährige Studentin und stehe seit Jahren in engem Kontakt zu Kindern und ihren Familien. Ich habe selbst keine Kinder, aber aufgrund meiner Erfahrungen konnte ich wiederholt feststellen, dass weder physische noch verbale Gewalt je eine angemessene Lösung bei Problemen darstellt. Die Erziehung von Kindern und Jugendlichen in der heutigen Zeit ist nicht einfach. Die Gesellschaft stellt ihre Bedingungen und es wird erwartet, dass jedes Individuum in jedem Bereich sowohl bei der Arbeit als auch in der Familie selbstständig und effizient ist. Sich anzupassen und Schritt zu halten, wird immer schwieriger. Insbesondere die Eltern setzen sich selbst unter Druck und möchten perfekt sein. Niemand ist es; jeder hat seine Tage und Momente, in denen er es nicht mehr schafft. Wir sind alle Menschen und jeder hat seine Stärken und Schwächen. Gewaltanwendung scheint oft der schnellste und effizienteste Weg zu sein. Tatsächlich ist es aber am wichtigsten (und am schwierigsten), um Hilfe zu bitten und neue Standpunkte zu finden, die es uns erlauben, zugunsten des psychischen und physischen Wohlbefindens der eigenen Kinder anders zu handeln. Während meinen beruflichen Erfahrungen konnte ich feststellen, dass viele Eltern ganz einfach Angst haben, als unzulänglich empfunden zu werden, wenn sie um Hilfe bitten. Ich bin der Ansicht, dass wir alle unser Bestes geben können, damit diese negative Vorstellung aufhört. Dabei sollen wir denjenigen zuhören, die sich in Schwierigkeiten befinden, und den betreffenden Personen dabei helfen, nach anderen Strategien zu suchen, um das Problem zu bewältigen.
Giulia Zanga
Masterstudentin in Psychologie und Erziehungswissenschaften, Leiterin von Ferienlagern für Kinder mit Behinderung (ATGABBES)