Wie sehr man als Eltern an seine Grenzen gelangen kann, kann man vor der Familiengründung nicht erahnen. In Extremsituationen im Familienalltag richtig zu handeln und seinen einstmals definierten hehren Zielen zu folgen, ist eine grosse Herausforderung. Damit gewaltfreie Erziehung gelingen kann, braucht es aus meiner Sicht nicht nur Gesetze sowie Aufklärungs- und Präventionsarbeit, die sich in erster Linie an Eltern richten und damit sozusagen nur sie in die Verantwortung nehmen, sondern auch zusätzliche Unterstützung aus Wirtschaft und Gesellschaft, damit Eltern möglichst nicht an den Rand kommen. Zum Beispiel bessere Vereinbarkeit, mehr Entlastungsmöglichkeiten, mehr Akzeptanz von Familien und vor allem weniger Erwartungsdruck an Eltern. Entlastete, wertgeschätzte Eltern können die Klaviatur an Alternativen zu Gewalt in der Erziehung mit Bestimmtheit besser bespielen.