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Kinderschutz Schweiz setzt Kuscheltiere als stumme Zeugen ein

Gewaltsame Erlebnisse sind in vielen Familien in der Schweiz leider noch immer Alltag.

Kinderschutz Schweiz setzt in ihrer aktuellen Kampagne Stofftiere als Beobachter ein und verleiht ihnen eine Stimme. Zu den aktuellen Fallzahlen gibt demnächst eine im Auftrag von Kinderschutz Schweiz erstellte Studie Auskunft.

Der Nachwuchs will nicht immer so wie man selbst. Es wird getrotzt, diskutiert und geschrien. Nicht selten wird darauf mit psychisch und physisch verletzenden Bestrafungen reagiert. Diese Bestrafungen sind in zahlreichen Familien in der Schweiz Alltagsrealität und gehören somit für viele immer noch zur Erziehung – leider.

Perspektive der Kuscheltiere

Als passive Akteure inmitten gewaltsamer Ereignisse stehen Stofftiere den Kindern besonders nahe. In einsamen Momenten sind sie tapfer an ihrer Seite und bieten etwas Halt und Geborgenheit. Als stumme Zeugen nehmen die treuen Begleiter der Kleinsten eine einzigartige Perspektive ein. In ihrer Hilflosigkeit erkennen wir die Machtlosigkeit der Kinder wieder: Die Kuscheltiere erhalten eine Stimme und vermitteln so die Botschaft, dass es immer eine Alternative zur Gewalt gibt. Ziel sind Selbstreflexion und Eltern, die auf eine Erziehung ohne physische oder psychische Gewalt setzen. «Wir sensibilisieren durch den Perspektivenwechsel erneut die Gesellschaft und rufen dazu auf, anstelle der Kinder und ihrer Kuscheltiere zu sprechen und zu handeln», so Regula Bernhard Hug, Leiterin der Geschäftsstelle Kinderschutz Schweiz.

Aktuelle Studie zum Bestrafungsverhalten

Im Auftrag von Kinderschutz Schweiz führt die Universität Freiburg eine Studie in Form einer Momentanerhebung durch. Diese beinhaltet eine Trendanalyse über die physische und psychische Gewalt in Erziehung und Partnerschaft in der Schweiz und erscheint Ende Oktober. Neben Angaben zu Form und Häufigkeit von Gewalt werden zusätzliche Informationen erhoben, um ein besseres Verständnis des psychologischen und sozialen Kontextes von Gewaltvorkommen in Familie und Erziehung zu erhalten. Die letzte Erhebung wurde 2017 durchgeführt.

Thema ist aktueller denn je

Zu welchen Ergebnissen die Studie zum Bestrafungsverhalten von Eltern in der Schweiz kommt, wird sich zeigen. «Klar ist, dass die Eltern während des Lockdowns wegen dem Corona-Virus stärker gefordert waren als sonst schon», so Yvonne Feri, Stiftungsratspräsidentin Kinderschutz Schweiz und Nationalrätin. Aus diesem Grund sei das ganze Umfeld gefragt, wachsam zu sein. «Dass alle Kinder in Schutz und Würde gewaltfrei aufwachsen können, dass ihre Rechte gewahrt werden und ihre Integrität geschützt wird, ist ein Dauerauftrag.»

Medienanfragen

Tamara Parham
Bereichsleiterin Kommunikation und Partnerschaften
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Tamara Parham