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Ein Jahr clickandstop.ch: Erfolge, Herausforderungen, weiteres Vorgehen

Ein Jahr nach der Lancierung der Online-Meldestelle «clickandstop.ch» ziehen die Trägerorganisationen eine positive Bilanz: Dank 411 Meldungen konnten zahlreiche pädokriminelle Inhalte aus dem Internet gelöscht werden. Für Kinderschutz Schweiz ist klar, dass clickandstop.ch eine Lücke schliesst und einen wichtigen Beitrag zum Schutz von Kindern und Jugendlichen leistet.

Die starke Zunahme pädokrimineller Inhalte haben die Gründerstiftungen Kinderschutz Schweiz und die Guido Fluri Stiftung Anfang 2022 zum Handeln veranlasst; ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Bekämpfung der Pädokriminalität. Mit clickandstop.ch haben sie am 4.4.2022 eine niederschwellige Online-Meldestelle geschaffen, auf der pädokriminelle Inhalte anonym gemeldet werden können. Gleichzeitig bietet clickandstop.ch Präventionsmassnahmen und Beratungen für betroffene Kinder und Jugendliche, aber auch für Eltern und Erziehungsberechtigte, Lehrkräfte und andere Fachpersonen an.

 

411 Meldungen und 87 Beratungen

Insgesamt wurden clickandstop.ch 411-mal problematische Inhalte gemeldet, die den Strafverfolgungsbehörden zur Löschung weitergeleitet wurden. «Dass im Durchschnitt mehr als eine Meldung pro Tag erfolgte, zeigt das grosse Bedürfnis einer privaten Meldestelle», so Yvonne Feri, Stiftungsratspräsidentin von Kinderschutz Schweiz. Auch das Beratungsangebot wurde rege genutzt. Privatpersonen, Betroffene, Fachspezialist:innen, Medien, Behörden und IT-Verantwortliche gelangen mit allgemeinen Fragen oder dem Bedürfnis nach einer Beratung an clickandstop.ch.

 

Herausforderungen

Die grundsätzliche Herausforderung ist die Tabuisierung des Themas Pädokriminalität. «Es ist für alle ein unangenehmes Thema, doch angesichts der schwerwiegenden Folgen ist Schweigen keine Option. Für uns ist es Pflicht, sich mit dieser Problematik zu befassen. Einerseits, indem wir pädokriminelle Inhalte im Internet schnell und wirksam bekämpfen. Anderseits, indem wir Aufklärung und Prävention betreiben sowie das Thema auf die politische Agenda bringen», so Yvonne Feri.

Auch wenn der Start von clickandstop.ch erfolgreich war: Der Konsum und die Verbreitung von pädokriminellem Material nimmt weltweit exponentiell zu. Wie wir der erst gerade veröffentlichten polizeilichen Kriminalstatistik 2022 entnehmen, nimmt auch die Anzahl beschuldigter Personen in der Schweiz zu. Damit ist es jedoch nicht gemacht. Viel zu oft bleiben diese Verbrechen unentdeckt. Die kriminellen Inhalte müssen gemeldet, gesperrt und gelöscht werden. Ein weiterer Grund, weshalb wir die Bekanntheit der privaten Meldestelle in Ergänzung zur Polizeiarbeit vorantreiben wollen. «Wir sind überzeugt, dass die Online-Meldestelle auch in Zukunft ein wichtiges Puzzlestück sein wird, um Kinder und Jugendliche besser zu schützen», sagt Yvonne Feri.