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Wie stärke ich Kinder im Kontext von häuslicher Gewalt?

Auch wenn Kinder die Gewalt nicht direkt sehen bzw. erleben, bekommen sie viel mehr mit, als die Eltern annehmen und sich bewusst sind. Denn Kinder nehmen Stimmungen sehr feinfühlig wahr – auch wenn sie unbeteiligt wirken.
Kinder, die in einem gewalttätigen Klima aufwachsen, sind in einem Dilemma: Einerseits lieben sie ihre Eltern und sehnen sich nach deren Nähe und Geborgenheit. Andererseits fürchten sie sich vor dem gewalttätigen Elternteil und haben gleichzeitig Angst um den anderen Elternteil und/oder um die Geschwister und wollen diese beschützen. Dies ist nicht ihre Aufgabe. Diese Kinder müssen selbst geschützt und unterstützt werden. Sie brauchen daher Eltern, die
  • mit ihnen über die Gewalt sprechen;
  • ihnen bestätigen, dass Gewalt nicht in Ordnung ist;
  • ihnen sagen, dass sie keine Schuld tragen;
  • ihre Fragen offen und ihrem Alter entsprechend verständlich beantworten;
  • sie mit ehrlichem Interesse fragen, wie es ihnen geht – sie damit aber nicht bedrängen, sondern akzeptieren, wenn die Kinder schweigen wollen.
Es gibt auch Angebote speziell für Kinder, bei denen sie alleine oder in der Gruppe über ihre Erlebnisse sprechen können. Hier finden Sie Adressen.
Wenn Kinder niemanden haben, mit dem sie offen sprechen können, stellen sie sich manchmal in ihrer Fantasie jemanden vor. Das ist kein Zeichen von Schwäche, sondern im Gegenteil ein Zeichen von Stärke und innerem Reichtum. Es ist deshalb wichtig, Kindern diese Fantasiefreundinnen und -freunde zu lassen. Auch Lisa erzählt in ihrem Portraitfilm aus der audiovisuellen Themenmappe «Es soll aufhören!» von ihrer Fantasiegrossmutter, der sie alles erzählt hat.
Kinder brauchen Eltern, die mit ihnen zusammen überlegen, wie sie sich in einer Gewaltsituation Hilfe holen können. Zum Beispiel könnte ein jüngeres Kind die Telefonnummer seiner Grosseltern oder jene der Nachbarinnen/Nachbarn bei sich tragen und lernen, wie es die Nummer wählen kann. Ein älteres Kind kann zu den Grosseltern oder den Nachbarinnen/Nachbarn gehen oder sich an eine Beratungsstelle wenden. Hier geht es zu den Beratungsstellen für Kinder.
Wie Kinder Partnerschaftsgewalt erleben, schildern Betroffene eindrücklich in den Portraitfilmen der audiovisuellen Themenmappe «Es soll aufhören!».

Material & Downloads

Kinderschutz Schweiz stellt Ihnen alle wichtigen Informationen und Materialien zu diesem Thema bereit. Bei Fragen stehen wir Ihnen unterstützend zur Seite: info@kinderschutz.ch

  • Streiten ja – aber fair!

    Streiten ja – aber fair!

    Infografiken und Flyer
    Eine Infografik von Kinderschutz Schweiz und Elternbildung CH.
  • Häusliche Gewalt – Fokus Partnerschaftsgewalt: Was bedeutet dies für die Kinder?

    Häusliche Gewalt – Fokus Partnerschaftsgewalt: Was bedeutet dies für die Kinder?

    Infografiken und Flyer
    Infografik

Präventionsangebote & Kurse

Sie möchten das Thema in Ihrem beruflichen Alltag konkret behandeln? Hier finden Sie unsere erprobten Programme und Kurse. Für weitere Informationen oder individuelle Lösungen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: info@kinderschutz.ch

  • Themenmappe «Es soll aufhören!»

    Themenmappe «Es soll aufhören!»

    Themenmappe
    Mit der audiovisuellen Themenmappe «Es soll aufhören!» regt Kinderschutz Schweiz zur Auseinandersetzung mit dem Thema Kinder als Betroffene von Partnerschaftsgewalt an.
  • Starke Eltern – Starke Kinder

    Starke Eltern – Starke Kinder

    Elternkurs
    Starke Eltern – Starke Kinder stärkt Mütter und Väter, sowie auch Grosseltern, in ihrer Aufgabe als Erziehende.

Engagement Kinderschutz Schweiz

Kinderschutz Schweiz benennt die Missachtung der Rechte der Kinder und fordert die konsequente Umsetzung der UNO-KRK in der Schweiz. Die Stiftung bringt sich in Debatten ein, wird zum Schutz der Kinder aktiv und fordert von den politisch Verantwortlichen kinder- und familienfreundliche Strukturen.