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Was ist Traumapädagogik?

Kinder mit Gewalterfahrungen haben eigene Verhaltensweisen verinnerlicht, um sich emotional zu schützen. Das zu erkennen hilft Fachpersonen, diese Kinder zu verstehen und sie zu unterstützen.

Manche Kinder sind aufgrund von Gewalterfahrungen sehr empfindlich für Störungen, können sich schlecht konzentrieren, bekommen schnell Angst oder reagieren bei Konflikten explosiv. Damit diese Symptome nicht als (mehr oder weniger störenden) Charakterzug des Kindes abgetan werden, sollten Fachpersonen verstehen, dass es sich dabei um Bewältigungsstrategien im Umgang mit einer traumatischen Situation handeln kann. Da diese Verhaltensweisen für das emotionale Überleben der Kinder in ihrem Daheim derart wichtig sind, werden sie auch in anderen Lebenskontexten aktiviert, beispielsweise in der Schule.

Die betroffenen Kinder benötigen Erwachsene, die ihnen mit Wertschätzung begegnen und ihnen helfen, ihre Bedürfnisse zu artikulieren. Sie sind darauf angewiesen, ihre Umgebung als sicher zu erleben. Ein «sicherer Ort» bzw. ein traumapädagogisches Milieu zeichnet sich durch Transparenz und Partizipation, Beachtung und Wertschätzung, Bedürfnisorientierung, Ermutigung und Freude aus.

In der Traumapädagogik kommt das Wissen aus der Psychotraumatologie und der Pädagogik zusammen. Der Erwerb von traumapädagogischem Wissen und das Entwickeln einer traumapädagogischen Haltung ermöglicht es Fachpersonen, die besonderen Verhaltensweisen und Überlebensstrategien von traumatisierten Kindern und die dadurch bei sich selbst ausgelösten Reaktionen besser zu verstehen. In der Beziehung und Begleitung der Kinder können deren besondere Bedürfnisse dadurch besser berücksichtigt werden. Die betroffenen Kinder selbst werden so zur Selbstbemächtigung hingeführt und können die durch die Gewalterfahrungen blockierten Entwicklungsschritte wieder aufnehmen.

Material & Downloads

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Präventionsangebote & Kurse

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  • Themenmappe «Es soll aufhören!»

    Themenmappe «Es soll aufhören!»

    Themenmappe
    Mit der audiovisuellen Themenmappe «Es soll aufhören!» regt Kinderschutz Schweiz zur Auseinandersetzung mit dem Thema Kinder als Betroffene von Partnerschaftsgewalt an.
  • Kartenset «Hör auf mich!»

    Kartenset «Hör auf mich!»

    Kartenset
    Kinder als Betroffene von Gewalt begleiten, Herausforderungen erkennen und verstehen

Weitere Informationen und Kontakt

Ursula Schnyder
Wissenschaftliche Mitarbeiterin Bereich Programme
Telefon +41 31 384 29 12

Ursula Schnyder

Engagement Kinderschutz Schweiz

Kinderschutz Schweiz benennt die Missachtung der Rechte der Kinder und fordert die konsequente Umsetzung der UNO-KRK in der Schweiz. Die Stiftung bringt sich in Debatten ein, wird zum Schutz der Kinder aktiv und fordert von den politisch Verantwortlichen kinder- und familienfreundliche Strukturen.